25 Plätze gab es, und die waren schnell ausgebucht: Bei der jüngsten Bürgerführung der Oldenburger Bürgerstiftung ging es durch Donnerschwee. Dietmar Schütz, Vorsitzender der Bürgerstiftung und ehemaliger Oldenburger Oberbürgermeister, hatte zusammen mit Sigrun und Werner Späth vom Vorstand des Bürgervereins Donnerschwee ein umfangreiches Programm über zwei Stunden vorbereitet. Vom ehemaligen Stellwerk an der Ecke Donnerschweer Straße/Kranbergstraße ging es direkt zum Wasserturm.
Michael Emschermann, Chef der VWG (Verkehr und Wasser GmbH Oldenburg) führte umfassend in die Architektur und die Arbeitsweise des Wasserwerks ein und erläuterte auch den wunderschönen Park, in dem all die funktionalen Gebäude stehen. Nein, der Park könne nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sagte er. „In Oldenburg haben wir hervorragendes Trinkwasser, das Sie bedenkenlos aus dem Wasserhahn trinken können“, so Emschermann. Aber diese Reinheit des Wassers würde gefährdet sein, wenn zu viele Menschen, Fahrzeuge oder Tiere den Park betreten würden. Auf dem 36 000 m² großen Gelände befinden sich zehn Brunnen. „Es ist die Wasserschutzzone Nr. 1 in Oldenburg.“
1896 wurde der Wasserturm gebaut. Holger Oeltjenbruns vom Netzmanagement Gas/Wasser der EWE Netz GmbH führte durch den Park und erläuterte die einzelnen Bauwerke. Im Turm selbst befinde sich ein 500 Kubikmeter großer Behälter als Was-serspeicher. „800 Kilometer Leitungen durchziehen die Straßen von Oldenburg und noch einmal 800 Kilometer zu den einzelnen Haushalten“, erklärte der Fachmann. 45 000 Anschlüsse gibt es in Oldenburg. Von dem alten Turm aus werden auch die Wasserwerke in Alexandersfeld und Sandkrug gesteuert; mit insgesamt 45 Brunnen.
In allen Wasserwerken und Reinwasserbehältern kann insgesamt ein Volumen von rund 13 200 Kubikmeter Trinkwasser gespeichert werden. Der jährliche Trinkwasserverbrauch der Stadt Oldenburg im Jahr 2014 betrug rund neun Millionen Kubikmeter. Seit 1991 ist das Wasserwerk Donnerschwee auf den computergesteuerten Betrieb umgestellt. 1993 wurde sein Wasserturm grundlegend saniert.
Eckhard Krüdecke, ehemaliger Vorsitzender des Bürgervereins, führte die Gruppe über den Otter- und Pfänderweg. Ziel war das „Tafelgut“ Donnerschwee in der Wehdestraße, einst einer der sechs Hausmannshöfe, aus denen die Bauerschaft bestand. Es war eine Art Domäne, aus der der gräfliche Hof seine Lebensmittel bezog, sozusagen auf die Tafel des Hofes. Seit 1849 steht es unverändert an der Wehdestraße. Besitzer ist heute Jürgen Romanowsky.
Autor und Bild: Eilert Freese