Oldenburger Bürgerstiftung feiert 10-jähriges Jubiläum

Leichter Zuwachs beim Stiftungskapital. Ehrenamtliche Helfer willkommen.

Von Bürgern für Bürger. Das sind die Grundgedanken der Oldenburger Bürgerstiftung im November 2006 gewesen. Auf der Informationsversammlung im September 2006 im PFL hatten sich 50 Interessierte getroffen. Sie bestärkten Renate Eriksen und deren Vater Marius Eriksen sowie Horst Rudolf Finger, Dr. Christiane Ratjen-Damerau und Kulturdezernent Martin Schumacher in ihrem Bestreben, eine Bürgerstiftung zu gründen. Am 21. November war es dann soweit: Im Ratssaal der Stadt Oldenburg wurde die Bürgerstiftung offiziell aus der Taufe gehoben: 50 Stifterinnen und Stifter unterschrieben die Gründungsurkunde. Jede(r) von ihnen stellte mindestens 1000 Euro für die gute Sache zu Verfügung, so dass am Ende ein Kapitalstock von 90 000 Euro auf dem Konto verbucht wurde.

Es gab schon viele Einzelstiftungen, aber keine, die das bürgerschaftliche und das zivilgesellschaftliche Engagement insgesamt in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellte. In dieser Zeit hat die Oldenburger Bürgerstiftung etliche Projekte „auf die Beine gestellt“. Zur Tradition geworden ist inzwischen der Oldenburger Bürgerbrunch, der immer am Sonntag nach dem Sommeranfang stattfindet. Dann treffen sich über 1.000 Oldenburger und Gäste zu einem gemeinsamen Frühstück auf dem Schlossplatz. Unterstützt von Oldenburger Künstlern. Etabliert ist auch die generationsübergreifende Schultütenaktion, die inzwischen fast 200 ABC-Schützen alljährlich zum Schulanfang mit einer gefüllten Schultüte versorgt. Eine Kooperation mit Seniorenheimen und sozialen Einrichtungen in Oldenburg. Die Stadt Oldenburg verlieh dem Projekt „Fahrräder für Flüchtlinge am Fliegerhorst“ im letzten Jahr den Integrationspreis. Die Oldenburger Bürgerstiftung hat hierzu wesentliche Kosten für die Einrichtung einer Fahrradwerkstatt und Reparaturkosten für Fahrräder übernommen, die an Flüchtlinge weiter geben wurden. Weitere Projekte sind die Babybegegnung, bei der eine Mutter mit ihrem noch ganz kleinen Baby ein Jahr lang wöchentlich einen Kindergarten besucht. Weitere Projekte betreffen die regionale Jugend- und Kulturarbeit und das soziale Engagement. Für diese Arbeit ist die Oldenburger Bürgerstiftung ständig auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern.

Im Jahr 2017 heißt es: Gemeinsam mehr erreichen. Gefeiert wurde das Jubiläum am 24. Januar 2017. Die Festrede hat Karin Heidemann-Thien vom Vorstand der Bürgerstiftung Braunschweig gehalten. Thema: „Modell Braunschweig: Das Beispiel eines gelungen Aufbaus einer Bürgerstiftung“. Gründungsmitglied Renate Eriksen hat einen Rückblick der letzten Jahre gehalten und die Flour-Street-Jazzband unterhielt mit Oldenburger Jazztönen.

Arbeit der Oldenburger Bürgerstiftung findet weitreichende Anerkennung

Gütesiegel für soziale Gerechtigkeit und ehrenamtliches Engagement für die Stiftung. Ehrenamtliche werden gesucht.

Die Oldenburger Bürgerstiftung hat es im 10. Jahr ihres Bestehens wieder erreicht, dass ihr das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen erneut verliehen wird. Der Oldenburger Bürgerstiftung wird damit zum wiederholten Male bestätigt, dass ihre Satzung den Merkmalen einer ordentlichen Bürgerstiftung entspricht. Wichtig ist, dass die Oldenburger Bürgerstiftung wirtschaftlich und politisch unabhängig ist und gemeinnützig für Bürger eines definierten Einzugsgebietes (Oldenburg und Umgebung) handelt. Von Bürgern für Bürger. Politische Gremien und Verwaltungsspitzen dürfen keinen Einfluss auf Entscheidungen nehmen. In der Regel umfasst der Stiftungszweck den kulturellen Sektor, Jugend und Soziales, das Bildungswesen, Natur und Umwelt und den Denkmalschutz. Die Oldenburger Bürgerstiftung wirkt schwerpunktmäßig bei der Förderung der Bildung und Erziehung, der Jugend- und Altenhilfe und der Kunst und Kultur.

Die besonderen Projekte der Oldenburger Bürgerstiftung sind der Bürgerbrunch, der alljährlich weit über 1.000 Menschen zum gemeinsamen Frühstück auf dem Schlossplatz einlädt. Aus dem Erlös werden verschiedene Projekte mit finanziert. Die Schultütenaktion sorgt dafür, dass rund 200 finanzschwache Familien für ihre ABC-Schützen rechtzeitig zum Schulbeginn eine prallgefüllte Schultüte mit nützlichen aber auch süßen Sachen bekommen. Bei dem Projekt „Baby Begegnung“ besucht eine Mutter einmal die Woche mit ihrem neugeborenen Baby einen Kindergarten. Die Kinder lernen durch Beobachten der Interaktionen zwischen Mutter und Baby fürsorgliches Verhalten und soziales Miteinander. „Schule in Bewegung“ ist ein Projekt mit dem Ziel, Kinder durch Sport und Bewegung bei der Entwicklung zu gesunden und aktiven Persönlichkeiten zu helfen. Seit langem unterstützt sie wesentlich die Flüchtlingsarbeit in Oldenburg. Für die „Aktion Fahrrad“ erhielten die Ehrenamtlichen der Oldenburger Bürgerstiftung den Oldenburger Integrationspreis 2015. Das Projekt hilft Flüchtlingen, Fahrräder zu reparieren und diese für die eigenständige Mobilität und Integration zu nutzen. Mit ihren Projekten fördert die Oldenburger Bürgerstiftung soziale Gerechtigkeit, kulturelle Vielfalt, den Austausch zwischen den Generationen und die Mobilisierung bürgerschaftlichen Engagements. Bei allen Projekten sind ihr die Nachhaltigkeit und ihr spürbarer Nutzen für das Gemeinwesen sehr wichtig. Für diese Arbeit ist sie ständig auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfers. Sie feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Infos: www.oldenburger-buergerstiftung.de

Das Foto zeigt den Vorstand der Oldenburger Bürgerstiftung von links: Markus Fettback, Bettina Unruh, Dietmar Schütz (1. Vorsitzender), Dr. Andreas Blomenkamp

Das neue Gesicht der Oldenburger Bürgerstiftung

Das neue Logo als kompakteste Darstellungsform der Oldenburger Bürgerstiftung spielt die entscheidende Rolle für die Wahrnehmung nach innen und außen.

Der Name wurde aus „sprachlichen“ und grafischen Gründen geändert. „Oldenburger Bürgerstiftung“ spricht sich leichter als „Oldenburgische Bürgerstiftung“. Außerdem konnte das Wort „Oldenburger“ leichter in die Grafik eingebaut werden. Der Bogen symbolisiert den Anspruch an die Gemeinsamkeit im Wirken der Bürgerinnen und Bürger.

 

Flüchtlingshilfe

Fluechlingshilfe-Oldenburgerbuergerstiftung

Für die ganz wesentlich von der Bürgerstiftung unterstützte Aktion „Fahrräder für die Flüchtlinge“ erhielten die Ehrenamtlichen den Oldenburger Integrationspreis 2015. Das Projekt hilft Flüchtlingen, Fahrräder zu reparieren und diese für die eigenständige Mobilität und Integration zu nutzen.

20 Schrauber haben bisher 2.000 gespendete Fahrräder für Flüchtlinge repariert. Das ist die Bilanz Ende 2021

Als Deutschland im Jahr 2015 von einer großen Flut an Schutzsuchenden aus aller Welt quasi überschwemmt wurde, haben Inge Viezens und Petra Lübbering die Idee entwickelt, alte Fahrräder zu sammeln, reparieren zu lassen und den Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Seit der ersten Stunde unterstützt die Oldenburger Bürgerstiftung die Initiative. Die Stiftung stellt u.a. Geld für Material zur Verfügung. Petra Lübbing und Inge Viezens sind bedauerlicherweise inzwischen verstorben. Rund 20 Schrauber, Laien und Profis, haben unter der Federführung von Inge Viezens und nun Thorsten Strauss rund 2000 von den Bürgern Oldenburgs gespendete Fahrräder repariert. Sie wurden den Flüchtlingen gegen ein Entgelt zwischen 10 und 30 Euro (inkl. Schloss und Korb) zur Verfügung gestellt. Ein Kinderrad kostet nur 5 Euro und jedes Kind bekommt auch noch einen Helm dazu. Nein, es ist kein Verein, der dazu gegründet wurde. „Unser Projekt ‚Fahrräder für die Flüchtlinge‘ läuft auch ohne Vereinsritualien professionell ab“, berichtete Inge Viezens einmal. In einem der riesen großen Hangar (Shelter genannt) auf dem ehemaligen Fliegerhorst sind die Fahrräder untergebracht. Vom Staatstheater Oldenburg wurden nicht mehr benötigte Kulissen gespendet, aus denen ein beheizbarer Raum in diesem Hangar gebaut werden konnte. Da steht dann auch schon mal der Titel einer bekannten Komödie oder eines erfolgreichen Trauerspiels an der Wand.

Ingo Viezens und Petra Lübbing sind bedauerlicherweise inzwischen verstorben. Ihr Engagement wird aber von allen Beteiligten mit ebenso viel Herzblut fortgeführt.

Fahrradlernkurse

Mit Begeisterung sind Frauen aus dem Iran, Irak, Eritrea, Syrien und anderen Ländern dabei, innerhalb einer Woche Fahrrad fahren zu lernen. Das Gebiet auf dem ehemaligen Fliegerhorst ist perfekt zum Fahrradfahren lernen. Kein Gegenverkehr, kein Auto kreuzt die Wege und kein Fußgänger steht im Weg. In ihren Herkunftsländern ist Fahrradfahren für Frauen teilweise nicht erlaubt. Nach einem Tag Theorie mit vielen Videos, teilweise in ihrer Landessprache, beherrschen die Teilnehmerinnen schon bald die deutschen Verkehrsregeln. Die Frauen üben zu Anfang mit Rollern und Lauflernräder für Erwachsene. Um das Gleichgewicht zu üben wird zunächst ein Tretroller benutzt. Die praktische Übung dauert zwei Stunden pro Tag. Eine Fahrt in die Stadt gehört ebenfalls zur Ausbildung. Zum Schluss können die Teilnehmerinnen ein Fahrrad erhalten. Gegen Entgelt natürlich. „Ich finde das enorm, was hier so unbürokratisch und ehrenamtlich geleistet wird“, freut sich unser ehemaliges Vorstandsmitglied Bettina Unruh.

Fahrradspende

Wer ein Fahrrad oder Fahrräder spenden möchte, sendet bitte eine Mail an rad.werkstatt@yahoo.de 🚲 Besonders Kinder- und Jugendfahrräder werden benötigt!

Aktion Schultüte 2015

Schultütenübergabe: 4.September, 10.00Uhr PFL

NWZ vom 25.08.2015:

Oldenburger Bürgerstiftung hilft bedürftigen Erstklässlern
150 Schultüten sind schon fertig. Seniorenheime und Soziale Einrichtungen bastelten kräftig mit.

Die Zahl der Schultüten, die von der Oldenburger Bürgerstiftung alljährlich an bedürftige Erstklässler überreicht werden, erhöht sich von Jahr zu Jahr. Waren es anfangs mal rund 80 Schultüten, so kann die Oldenburger Bürgerstiftung am 4. September an 150 Kindern eine gefüllte Schultüte in einer Feierstunde im PFL überreichen „Auf der einen Seite freuen wir uns, dass wir so vielen Kindern helfen können, auf der anderen Seite zeigt es aber auch, dass der jährliche Bedarf – auch bedingt durch neue Flüchtlingsströme – wächst“, sagt der Vorsitzende der Oldenburger Bürgerstiftung Dietmar Schütz. Welche Kinder bedürftig sind, wird in den Kindergärten ermittelt. „Die Erzieherinnen wissen durch den Kontakt mit den Eltern am besten, welche Kinder eine Unterstützung bekommen sollten“, meint der Vorsitzende

Viele Eltern von Erstklässlern in Oldenburg können eine ordentliche Ausstattung zum Schulanfang, die rund 200 Euro kostet, nicht bezahlen. Die öffentlichen Mittel, die finanziell schwachen Familien zur Verfügung gestellt werden, reichen nicht aus. Deshalb springt die Oldenburger Bürgerstiftung ein. Ehrenamtliche Helfer haben die Schultüten mit praktischen aber auch mit süßen und lustigen Sachen gefüllt. Zahlreiche Oldenburger Firmen beteiligen sich mit Sachspenden an dieser Aktion.

Bewohnerinnen und Bewohner von 10 Seniorenheimen und sozialen Einrichtungen haben mit viel Liebe und Engagement die Schultüten reich mit allerhand lustigen Figuren dekoriert und verziert. Unter Anleitung der Betreuungskräfte wurden Schmetterlinge, Zahlen und bunte Figuren ausgeschnitten und aufgeklebt. Iris von Quistorp, Erna Büsing, Lieselotte Schönwälder und Hannelore Wundram wohnen im Seniorenheim am Küstenkanal. „Es war eine wunderbare Idee, wir fühlten uns in die eigene Kindheit versetzt“, sagen sie einhellig und alle „Aktivistinnen“ bestätigen, dass sie gern wieder mitmachen würden. Sie freuen sich schon, wenn die Schultüten überreicht werden und sie im PFL dabei sein können. Jana Reiners, von der Gemeinnützigen Werkstätten ist überzeugt: „Unsere Bewohnerinnen und Bewoher sind mit Herzblut dabei und freuen sich, etwas für Kinder tun zu können“.