Aktion Schultüte weckt Erinnerungen

Bildung ist die beste Prävention gegen Armut, deshalb sollten alle Kinder zum Schulanfang die gleichen Chancen haben. Bereits zum 9.Mal ermöglicht die Oldenburger Bürgerstiftung mit der Aktion Schultüte Kindern aus finanzschwachen Familien einen guten Start ins Schulleben.

Aktuell gestalten BewohnerInnen aus 16 sozialen Oldenburger Einrichtungen die Schultüten. „Das Basteln hat in unserer Wohngemeinschaft so einiges ausgelöst“, so das schöne Fazit von Lena Smolengo von der CelaVie-Stiftung. „Die Bewohner erinnerten sich an die eigene Schulzeit und auch die Schulzeit der eigenen Kinder ist wieder präsent geworden. Jeder hat sich viele Gedanken gemacht und so wurde jede Schultüte individuell zu einem bestimmten Thema gestaltet und auch mit ein paar schönen Sachen befüllt, denn eine Leere Schultüte zu übergeben, kam für die BewohnerInnen nicht in Frage.“

Die Schultüten werden nun noch von Ehrenamtlichen mit nützlichen für den Schulalltag, aber auch mit süßen und lustigen Sachen gefüllt und kurz vor der Einschulung übergeben.

Mit Unterstützung der Oldenburger Kindergärten erreichten uns in diesem Jahr über 160 Anmeldungen für die Aktion Schultüte, die wir dank Spenden durchführen können. Auch Sie oder Ihr Unternehmen können die Aktion unterstützen. Spenden Sie und unterstützen auch Sie so den Kauf von großzügigen Erstausstattungen. Spendenkonto Norddeutsche Landesbank DE44 2905 0000 3001 3940 06

Weitere Infos erhalten Sie hier oder telefonisch unter 0441 50501613 (Mo-Do 8:30-12:30 Uhr).

Karl-Jaspers-Straße trägt nun Zusatzschild

Eine kleine Straße im Oldenburger Norden, nahe dem Bloherfelder Anger, erinnert an Karl Jaspers (1883-1969), der im vornehmeren Dobbenviertel aufwuchs. Aber diese marginale Lage hat auch etwas Typisches für den Ehrenbürger der Stadt, der als junger Psychiater –  körperlich eingeschränkt – am Rand der Heidelberger Universitätsklinik eines der berühmtesten Bücher der Psychiatrie schrieb, die „Allgemeine Psychopathologie“ (1913), die heute noch als methodisches Standardwerk im Handel ist. Später bewies der Existenzphilosoph, dass man als akademischer Außenseiter, der sein Fach nie regelrecht studiert hatte, zu Ansehen kommen kann, als er schlagartig mit „Die geistige Situation der Zeit“ (1931) und der dreibändigen „Philosophie“ (1932) bekannt wurde. Und zuletzt. beeindruckt, dass er nach der Verdrängung von seinem Lehrstuhl mit seiner jüdischen Frau Gertrud dem Nationalsozialismus im Verborgenen trotzte und nach 1945 als politischer Philosoph nochmals anders zeigte, was ein Denken der Freiheit  vermag, das sich zuletzt historisch an Immanuel Kants Idee des Weltbürgertums orientierte, aber auch die lokale Tradition der friesischen Freiheit gerne erinnerte. Nicht umsonst war Hannah Arendt, die heute als „die“ Philosophin der Freiheit, gilt, über Jahrzehnte mit Jaspers im Gespräch. Denn: „Die Wahrheit beginnt zu zweit.“

Am 08.Juli 2021 wurde im Rahmen unseres Projektes „Bildung im Vorübergehen“ ein Zusatzschild mit Informationen zu Karl Jaspers, dem Namensgeber der Straße, enthüllt. Dietmar Schütz, Vorsitzender der Oldenburger Bürgerstiftung, begrüßte den Ehrengast Herrn Professor Matthias Bormund, Vorstand der Karl-Jaspers-Gesellschaft, sowie Anwohner der Straße. Nach der Enthüllung war bei herrlichen Wetter noch Zeit für einen Plausch bei Kaffee und Keksen.