„Erinnerung auf Augenhöhe“

Liebe Bürgerinnen und Bürger Oldenburgs!

Die heute immer notwendigere „Erinnerungskultur“ an die Shoa hat in Oldenburg einige wichtige Erinnerungsorte und Ereignisse (das Denkmal an der Peterstraße neben der zerstörten Synagoge; die Tafel gegenüber mit den Orten der jüdischen Mitbürger/innen, der „Erinnerungsgang“) geschaffen. Es fehlt nach wie vor der Hinweis „vor Ort“ auf die Wohnungen und Geschäftshäuser unserer jüdischen Mitbürger/Innen.

In vielen anderen Städten geschieht dies durch die sogenannten „Stolpersteine“ mit den Daten der jüdischen Mitbürger/Innen. Die jüdische Gemeinde in Oldenburg hat sich klar dagegen ausgesprochen, weil sie nicht will das auf den Namen der Opfer herumgetreten wird oder diese gar beschmutzt werden. Die jüdische Gemeinde spricht sich dafür aus, an den Häusern oder am Grundstücksrand Erinnerungsplaketten oder Stelen anzubringen, um so „auf Augenhöhe“ eine Erinnerung anzuregen.

An die Oldenburger Bürgerstiftung ist auf diesem Hintergrund der Wunsch herangetragen worden, eine derartige Erinnerungskultur „auf Augenhöhe“ durch finanzielle und organisatorische Anstrengungen möglich zu machen.

Wir sind – nach aktueller Absprache mit der jüdischen Gemeinde – gerne bereit diese Erinnerungsarbeit zu beginnen. In Zusammenarbeit mit Werkstattfilm besitzen wir die Wohn- und Geschäftsadressen aller ehemaligen jüdischen MitbürgerInnen. Wir könnten im Laufe des nächsten Jahres mit dem Anbringen der Plaketten, worauf die Daten der jüdischen MitbürgerInnen stehen sollen, beginnen. Die genaue Ausgestaltung werden wir mit der jüdischen Gemeinde und der Stadt abstimmen.

Allerdings müssen wir angesichts unserer anderweitigen finanziellen Engagements auch diese Arbeit mit Sponsoren- und Spendenaktionen verbinden.

Wenn Sie diese geplante Erinnerungsarbeit unterstützen wollen, bitten wir um eine Spende mit dem Stichwort „Erinnerungsarbeit“ auf das Konto der Oldenburger Bürgerstiftung DE44 2905 0000 3001 3940 06. Schon über 10€ freuen wir uns; bei höheren Spenden können wir steuerlich wirksame Spendenbescheinigungen ausstellen.

Bürgerstiftung – Die Mitmach-Stiftung

Wir sind eine von 410 Mitmach-Stiftungen in Deutschland und damit Teil einer starken und wachsenden Gemeinschaft. Das zeigt der Report Bürgerstiftungen 2019, den die @aktive.buergerschaft und das  Bündnis der @buergerstiftungendeutschlands am 26. September gemeinsam vorgestellt haben: Nicht nur das Kapital der Bürgerstiftungen wächst, sondern immer mehr Menschen wollen auf diesem Wege die Gesellschaft vor Ort mitgestalten. Werden auch Sie aktiv und unterstützen Sie die Oldenburger Bürgerstiftung: Mit Geld, Zeit oder Ideen!

www.aktive-buergerschaft.de/reportbuergerstiftungen

Unser neuer Stiftungsbrief ist da!

 

Interkulturelle Woche vom 23.09.-29.09.2019


Bildung im Vorübergehen nun auch an der Roggemannstraße

Nun wird auch über die Verdienste von Dr. Diedrich Gerhard Roggemann auf einem Zusatzschild zum Straßennamen informiert. Die Oldenburger Bürgerstiftung will über bekannte und verdiente Oldenburger Bürgerinnen und Bürger aufklären. Die Erklärungen der Schilder sind auch digital, über einen QR-Code, abrufbar.
Nach Justin Hüppe, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, Peter Ludwig wurde nun Roggemann bedacht. „Dr. Diedrich Gerhard Roggemann hat viel für unsere Stadt geleistet. Er prägte nicht nur die Politik unserer Stadt, sondern hat durch sein Handeln auch zur positiven Entwicklung Oldenburgs beigetragen“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Als Krogmann nach Oldenburg kam, hätte er zuerst in der Roggemannstraße in einer kleinen Mansarde gewohnt, berichtet der Verwaltungschef. Roggemann war von 1890 bis zu seinem Tod im Jahr 1900 als Oberbürgermeister im Amt. Von 1891 bis 1900 war er zudem Abgeordneter im Oldenburgischen Landesparlament und von 1891 bis 1896 Präsident des Parlaments. In seiner Zeit als Oberbürgermeister verbesserte er insbesondere die städtische Infrastruktur. In seiner Amtszeit wurde ein städtischer Schlachthof gebaut, der Hafen erweitert und Wasserleitungen sowie die Kanalisation angelegt.

Dietmar Schütz, Vorsitzender der Oldenburger Bürgerstiftung und ehemaliger Oberbürgermeister dankte der Stadt, den Anwohner und dem Nachfahren Herrn Jürgen Roggemann für’s mitmachen. Die Finanzierung erfolgt im Idealfall, so wie in der Roggemannstraße, vollständig durch die Anwohner bzw. von Nachfahren. Fehlende Mittel werden durch die Oldenburger Bürgerstiftung ausgeglichen. Dr. Jörg Hilsebecher ist in der Roggemannstraße aufgewachsen und ist nach längerer Abwesenheit wieder in Oldenburg. „Das ist eine gute Idee. So kann man sich als Oldenburger gut mit seinen berühmten Bürgern identifizieren“, sagte Hilsebecher.

Mehr zum Projekt erfahren Sie hier.