Vortrag am 26.09.2025 um 19 Uhr – Erinnerungskultur in Oldenburg

Neue Erinnerungszeichen eingeweiht – Erinnerung an Nachbarn von einst

Gedenken auf Augenhöhe: Nachfahren jüdischer Familien setzen bewegendes Zeichen in Oldenburg

Neue Erinnerungszeichen und Ausstellung – Nachfahren zu Gast in Oldenburg

Am 24. Januar 2025 setzen wir im Rahmen des Projekts Erinnerungszeichen – erinnern auf Augenhöhe ein weiteres wichtiges Zeichen des Gedenkens. An diesem Tag finden feierliche Einweihungen statt, die die Erinnerung an die jüdische Geschichte in Oldenburg und die Schicksale der Opfer der Shoah wachhalten.

Ein besonderer Moment wird der Empfang im Rathaus sein, an dem rund 30 Nachfahren der Familien de Beer und Josephs teilnehmen. Ihre Anwesenheit ist außergewöhnlich und bewegend, da in der Shoah oftmals ganze Familien ermordet wurden.

Im Zuge dieses Anlasses eröffnet die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. AG Oldenburg zudem erneut ihre Ausstellung „Die jüdischen Kaufleute Oldenburgs und ihre Werbeanzeigen 1811-1938“. Diese Ausstellung beleuchtet das wirtschaftliche und gesellschaftliche Wirken jüdischer Kaufleute in Oldenburg und ihre Bedeutung für die Stadt.

Die Ausstellung kann vom 24. Januar bis 2. Februar 2025, täglich von 11 bis 18 Uhr, in der Aula des ehemaligen Oldenburger Lehrerseminars in der Georgstraße 37-39 besichtigt werden.

Seien Sie Teil dieses wichtigen Projekts und tragen Sie mit Ihrem Besuch dazu bei, die Erinnerung lebendig zu halten und auf Augenhöhe zu gedenken.

Flyer Ausstellung

Weitere Erinnerungszeichen eingeweiht! Am Damm für Franz Reyersbach sowie Gerta und Ilse Lazarus

Am 07.12.2022 haben wir zusammen mit dem Verein Werkstattfilm weitere Erinnerungszeichen eingeweiht. Am Damm erinnern nun die Erinnerungszeichen in Form von Stelen an Franz Reyersbach sowie Gerta und Ilse Lazarus.

Frau Susann Finger-Vosgerau erinnerte am Damm 4, dem ehemaligen Standort der Handlung und Fabrikation von Fahrrädern und Musikinstrumenten von Franz Reyersbach, an ihn als erstes Opfer der nationalistischen Mordserie in Oldenburg. Schon 1936 wurde Franz Reyersbach, ein Mitbegründer der Oldenburger DDP und enger Freund Theodor Tantzens, wegen angeblicher „kommunistischer Umtriebe“ verhaftet und ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. Franz Reyersbach hatte sich bei einem Friseurbesuch kritisch über die reichsdeutsche Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg geäußert. Im KZ Sachsenhausen wurde Reyersbach von den KZ-Schergen zu Tode geprügelt. Reyersbach, der in der Beethovenstraße 17 wohnte, betrieb seit Jahrzehnten sein vom Vater ererbtes Geschäft erfolgreich am Damm.

Ebenfalls am Damm, diesmal an der Stelle des abgerissenen Hauses Damm 30, erinnert die dort errichtete Stele mit Erinnerungszeichen an Gerta und Ilse Lazarus. Unser Vorstandsvorsitzender Dietmar Schütz erinnerte an die bekannte Osternburger Familie. Gerta und Samuel Lazarus betrieben eine Vieh- und Pferdehandlung am Damm 30. Nach ihrer Schutzhaft 1938 verzogen sie nach Hamburg. Von dort wurden sie zusammen mit ihrer taubstummen Tochter Ilse nach Theresienstadt deportiert. Gerta und Ilse wurden 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich am 23. Oktober 1944 ermordet wurden. Samuel Lazarus blieb in Theresienstadt und wurde 1945 befreit.
Den Oldenburgern ist speziell diese jüdische Familie im Namensgedächtnis durch die sog. „Lazaruswiese“ an der Hunte, gegenüber dem damaligen Huntebad. Diese Wiese diente der Familie Lazarus als Zwischenunterbringung im Viehhandel. Die Stadt hat die Wiese gekauft und den jetzigen Park angelegt.

Weitere Informationen zum Projekt findene Sie hier.