BürgerGruß – über 1000 Bilder schenken zu Ostern eine Freude

Zu Ostern haben wir mit unserem Projekt „BürgerGruß“ über 1000 Bilder von Oldenburger Grundschulkinder mit einer Grußkarte an zu Hause lebende Seniorinnen und Senioren verschickt. Bei der Verteilung haben uns wieder viele Sozialeinrichtungen und Kirchengemeinden geholfen.

Vielen Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer, ob klein oder groß!

 

 

Erinnerungszeichen in der Kurwickstraße und Achternstraße eingeweiht

Beim Projekt „Erinnerungszeichen – Erinnern auf Augenhöhe“ wurden am 01.02. zusammen mit dem Verein Werkstattfilm weitere Erinnerungszeichen eingeweiht, um an ermordete ehemalige jüdische Bürger*innen zu erinnern.

Kurwickstraße 5 und Kurwickstraße 33
An den Häusern der Kurwickstraße 5 und der gegenüberliegenden Kurwickstraße 33 wurden die Erinnerungszeichen in Form von Tafeln für Gertrud Grünberg, Berta Berlowitz geb. Grünberg und Julius Parnes angebracht. Alle drei entstammten ostjüdischen Familien, die unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg vor Antisemitismus und Armut nach Oldenburg flohen. Die Familie Parnes eröffnete 1913 an der Kurwickstraße 33 ein Konfektions- und Schuhwarengeschäft, während Familie Grünberg ab 1914 an der Kurwickstraße 5 Konfektionswaren und alte Möbel verkaufte. Der 1913 geborene Julius Parnes wurde wie sein Vater Kaufmann, musste 1939 jedoch im Straßenbau arbeiten. Weder die Mitglieder der Familie Parnes noch der Familie Grünberg erhielten je einen deutschen Pass, obwohl sie länger als 20 Jahre in Oldenburg lebten. Das Haus der Familie Grünberg an der Kurwickstraße 5 wurde nach 1933 Zufluchtsort von bis zu 50 jüdischen Menschen, die nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten ihre Wohnungen an anderen Orten in Oldenburg verloren. 1939 war die Kurwickstraße 5 auch Sitz der jüdischen Schule, nachdem deren Gebäude neben der Synagoge an der Peterstraße in der Reichspogromnacht niedergebrannt wurde. Der Vater Meier Leib Grünberg und die Eltern der Familie Parnes wurden bereits am 28.10.1938 von den deutschen Behörden nach Polen abgeschoben. Seiner Frau Gertrud Grünberg, geb. 1874 in Kattowitz, gelang noch die Flucht nach Berlin. Von dort wurde Sie jedoch nach Theresienstadt und 1943 nach Auschwitz deportiert. Das Datum ihrer Ermordung in diesem Vernichtungslager ist nicht dokumentiert. Seine Tochter Berta Berlowitz lebte bis Anfang 1942 in Berlin. Von dort wurde sie nach Riga deportiert. Auch in ihrem Fall ist kein Todesdatum dokumentiert. Nachdem Julius Parnes wie alle übrigen Juden Anfang 1940 Oldenburg verlassen musste, lebte er noch anderthalb Jahre in Bremen. Seine Deportation erfolgte am 18. November 1941. Am 28. Juli 1942 wurde er in Minsk ermordet.

Achternstraße 38
Ein weiteres Erinnerungszeichen in Form einer Tafel wurde in der Achternstraße 38 für Lion Bukofzer eingeweiht. Lion Bukofzer war von 1919 -1930 Ratsherr der Stadt Oldenburg. Er betrieb in der Achternstraße das Textilunternehmen Schulmann in das er eingeheiratet hatte. Am 10.07.1942 wurde er nach Theresienstadt und von dort am 28.10.1944 nach Ausschwitz deportiert. Das Datum seiner Ermordung ist ebenfalls nicht dokumentiert.

Stadtradeln für das Projekt „Fahrräder für Flüchtlinge“

Eine weitere Ausgabe des Wettbewerbs STADTRADELN ist in Oldenburg erfolgreich zu Ende gegangen. Rund 2770 Menschen haben im September ihr Auto stehen gelassen und 511.397 Fahrrad-Kilometer gesammelt, ein neuer Rekord. Davon profitierte in diesem Jahr nicht nur das Klima, denn das Organisations-Team hat sich im Vorfeld der dritten STADTRADELN-Ausgabe in Oldenburg etwas Besonderes ausgedacht.
Die Idee: Unter dem Motto „Gute Taten bewegen“ sammelten die Teilnehmenden ihre Kilometer für einen guten Zweck. Sie begaben sich in fünf Etappen auf eine virtuelle Fahrradtour zu Oldenburgs Partnerstädten. Für jede erreichte Etappe sollte eine gemeinnützige Organisation eine Spende von 1.000 Euro erhalten.
Das hat die norddeutschen Radfahrenden offenbar angespornt: Sie erreichten Partnerstadt für Partnerstadt und meisterten nun auch die fünfte und letzte Etappe von Buffalo City (Südafrika) wieder zurück nach Oldenburg mit einer Länge von 130.000 Kilometern. Somit erhält das Projekt „Fahrräder für Flüchtlinge“ eine Spende von 1.000 Euro von der Ammerländer Versicherung, dem Sponsor der finalen Etappe der virtuellen Radtour.

Axel Eilers, Vorstandsvorsitzender der Ammerländer Versicherung, überreichte den symbolischen Scheck beim Besuch des Projekts auf dem Fliegerhorst in Oldenburg. Dort werden gebrauchte Fahrräder aus Spenden wieder verkehrstüchtig gemacht, polizeilich registriert und gegen kleines Entgelt an bedürftige Bürgerinnen und Bürger der Stadt und Flüchtlinge ausgegeben.

Rund 20 Schrauberinnen und Schrauber, Laien und Profis, sind dafür ehrenamtlich im Einsatz. Seit 2015 haben die Ehrenamtlichen des Projektes schon weit über 1.500 Fahrräder wieder fit gemacht und weitergegeben.

Etappenplan_STADTRADELN 2020_OTM_Verena Brandt

Spende für Präventionsarbeit

Große Spende für „wellcome – praktische Hilfe nach der Geburt“

Die Oldenburger Bürgerstiftung hat für das Projekt „wellcome – praktische Hilfe nach der Geburt“ der Evang. Familien-Bildungsstätte Oldenburg einen hohen Betrag gespendet: 6 000,- €. Mit großer Freude nahmen Frau Mehrhardt, Frau Kaschlun und Frau Boomgaarden von der Evang. Familien-Bildungsstätte den Schenk von Frau Unruh vom Vorstand der Oldenburger Bürgerstiftung entgegen. Dazu  Frau Unruh: „Die Bürgerstiftung hat sich für dieses tolle Projekt der frühen Hilfe entschieden, weil hier Oldenburger Bürgerinnen ehrenamtlich für Oldenburger Bürger arbeiten und uns die professionelle Umsetzung der Projektidee überzeugt.“ Die Unterstützung kommt den ganz Kleinen im ersten Lebensjahr zugute. Allerdings soll die Hilfe vor allem die junge Mutter entlasten und ihr Zeit schenken zum einmal Ausschlafen, in Ruhe einkaufen oder um einfach einmal zu verschnaufen. In Oldenburg arbeiten 15 Ehrenamtliche im EFB-Team zusammen. Jede von ihnen betreut mindestens eine Familie, in der sie  3 – 4 Monate, 2 – 3 mal in der Woche für 2 – 3 Stunden bleibt. Das Geld wird für die Koordination und die Sachkosten benötigt und sichert die Hilfe für längere Zeit ab.

Fahrräder für Flüchtlinge

Fahrräder für Flüchtlinge – ein erfolgreiches Projekt der Oldenburger Bürgerstiftung.

20 Schrauber haben bisher 1.000 gespendete Fahrräder für Flüchtlinge repariert.

Als Deutschland im Jahr 2015 von einer großen Flut an Schutzsuchenden aus aller Welt quasi überschwemmt wurde, haben Inge Viezens und Petra Lübbering die Idee entwickelt, alte Fahrräder zu sammeln, reparieren zu lassen und den Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Petra Lübbing ist bedauerlicherweise inzwischen verstorben. Unterstützt wird die Aktion seither von der Oldenburger Bürgerstiftung. Die Stiftung stellt Geld für Material zur Verfügung. „Auch die Stadt zeigt sich großzügig“, sagt Viezens. Rund 20 Schrauber, Laien und Profis, haben seit drei Jahren unter der Federführung von Inge Viezens rund 1.000 von der Bevölkerung Oldenburgs gespendete Fahrräder repariert. Sie werden den Flüchtlingen gegen ein Entgelt von 20 Euro (inkl. Schloss und Korb) zur Verfügung gestellt. Ein Kinderrad kostet nur 5 Euro und jedes Kind bekommt auch noch einen Helm dazu. Nein, es ist kein Verein, der dazu gegründet wurde. „Unser Projekt ‚Fahrräder für die Flüchtlinge‘ läuft auch ohne Vereinsritualien professionell ab“, berichtet Viezens. Dazu gehört auch eine polizeiliche Registrierung aller Fahrräder, die auf den Namen der Oldenburger Bürgerstiftung läuft. Jedes Fahrrad bekommt ein Etikett, auf dem alle notwendigen Daten verzeichnet sind. Die Empfänger bekommen dazu einen Pass mit den gleichen Daten. Unterstützt werden die Schrauber auch von Flüchtlingen. In einem der riesen großen Hanger (Shelter genannt) auf dem ehemaligen Fliegerhorst sind die Fahrräder untergebracht. Vom Staatstheater Oldenburg wurden nicht mehr benötigte Kulissen gespendet, aus denen ein beheizbarer Raum in diesem Hanger gebaut werden konnte. Da steht dann auch schon mal der Titel einer bekannten Komödie oder eines erfolgreichen Trauerspiels an der Wand.

Mit Begeisterung sind 13 Frauen aus dem Iran, Irak, Eritrea, Syrien und anderen Ländern dabei, innerhalb einer Woche Fahrrad fahren zu lernen. Astrid Buntzel, Karin Bartelt und Maria Rißel holen die Frauen von Zuhause ab und bringen sie auch wieder zurück. Das Gebiet auf dem ehemaligen Fliegerhorst ist perfekt zum Fahrradfahren lernen. Kein „Gegenverkehr“, kein Auto kreuzt die Wege und kein Fußgänger „steht im Weg“. In ihren Herkunftsländern ist Fahrradfahren für Frauen teilweise nicht erlaubt. Nach einem Tag Theorie mit vielen Videos, teilweise in ihrer Landessprache, beherrschen die Teilnehmerinnen schon bald die deutschen Verkehrsregeln. Die Kosten für die „Fahrlehrer“ Rudi Czipull und Wolfgang Bertram von der Verkehrswacht für den Landkreis Oldenburg trägt die Oldenburger Bürgerstiftung. Der jüngste Teilnehmer ist 6 Jahre alt und radelt einfach so los. Er braucht keinen „Trainer“. Die Frauen üben zu Anfang auf einen „Simulator“, der Steigungen und Gegenwind nachahmt. Um das Gleichgewicht zu üben wird zunächst ein Tretroller benutzt. Die praktische Übung dauert zwei Stunden pro Tag. Eine Fahrt in die Stadt gehört ebenfalls zur Ausbildung. Zum Schluss wird allen Teilnehmerinnen ein Fahrrad überreicht. Gegen Entgelt natürlich. „Ich finde das enorm, was hier so unbürokratisch und ehrenamtlich geleistet wird“, freut sich unser Vorstandsmitglied Bettina Unruh.