Flüchtlingshilfe

Fluechlingshilfe-Oldenburgerbuergerstiftung

Für die ganz wesentlich von der Bürgerstiftung unterstützte Aktion „Fahrräder für die Flüchtlinge“ erhielten die Ehrenamtlichen den Oldenburger Integrationspreis 2015. Das Projekt hilft Flüchtlingen, Fahrräder zu reparieren und diese für die eigenständige Mobilität und Integration zu nutzen.

20 Schrauber haben bisher 2.000 gespendete Fahrräder für Flüchtlinge repariert. Das ist die Bilanz Ende 2021

Als Deutschland im Jahr 2015 von einer großen Flut an Schutzsuchenden aus aller Welt quasi überschwemmt wurde, haben Inge Viezens und Petra Lübbering die Idee entwickelt, alte Fahrräder zu sammeln, reparieren zu lassen und den Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Seit der ersten Stunde unterstützt die Oldenburger Bürgerstiftung die Initiative. Die Stiftung stellt u.a. Geld für Material zur Verfügung. Petra Lübbing und Inge Viezens sind bedauerlicherweise inzwischen verstorben. Rund 20 Schrauber, Laien und Profis, haben unter der Federführung von Inge Viezens und nun Thorsten Strauss rund 2000 von den Bürgern Oldenburgs gespendete Fahrräder repariert. Sie wurden den Flüchtlingen gegen ein Entgelt zwischen 10 und 30 Euro (inkl. Schloss und Korb) zur Verfügung gestellt. Ein Kinderrad kostet nur 5 Euro und jedes Kind bekommt auch noch einen Helm dazu. Nein, es ist kein Verein, der dazu gegründet wurde. „Unser Projekt ‚Fahrräder für die Flüchtlinge‘ läuft auch ohne Vereinsritualien professionell ab“, berichtete Inge Viezens einmal. In einem der riesen großen Hangar (Shelter genannt) auf dem ehemaligen Fliegerhorst sind die Fahrräder untergebracht. Vom Staatstheater Oldenburg wurden nicht mehr benötigte Kulissen gespendet, aus denen ein beheizbarer Raum in diesem Hangar gebaut werden konnte. Da steht dann auch schon mal der Titel einer bekannten Komödie oder eines erfolgreichen Trauerspiels an der Wand.

Ingo Viezens und Petra Lübbing sind bedauerlicherweise inzwischen verstorben. Ihr Engagement wird aber von allen Beteiligten mit ebenso viel Herzblut fortgeführt.

Fahrradlernkurse

Mit Begeisterung sind Frauen aus dem Iran, Irak, Eritrea, Syrien und anderen Ländern dabei, innerhalb einer Woche Fahrrad fahren zu lernen. Das Gebiet auf dem ehemaligen Fliegerhorst ist perfekt zum Fahrradfahren lernen. Kein Gegenverkehr, kein Auto kreuzt die Wege und kein Fußgänger steht im Weg. In ihren Herkunftsländern ist Fahrradfahren für Frauen teilweise nicht erlaubt. Nach einem Tag Theorie mit vielen Videos, teilweise in ihrer Landessprache, beherrschen die Teilnehmerinnen schon bald die deutschen Verkehrsregeln. Die Frauen üben zu Anfang mit Rollern und Lauflernräder für Erwachsene. Um das Gleichgewicht zu üben wird zunächst ein Tretroller benutzt. Die praktische Übung dauert zwei Stunden pro Tag. Eine Fahrt in die Stadt gehört ebenfalls zur Ausbildung. Zum Schluss können die Teilnehmerinnen ein Fahrrad erhalten. Gegen Entgelt natürlich. „Ich finde das enorm, was hier so unbürokratisch und ehrenamtlich geleistet wird“, freut sich unser ehemaliges Vorstandsmitglied Bettina Unruh.

Fahrradspende

Wer ein Fahrrad oder Fahrräder spenden möchte, sendet bitte eine Mail an rad.werkstatt@yahoo.de 🚲 Besonders Kinder- und Jugendfahrräder werden benötigt!